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Transformationen des Lagergeländes seit 1945

Eine chronologische Abfolge historischer Luftbilder und ihr Vergleich mit rezenten Orthofotoplänen zeigen, dass es seit Kriegsende zu massiven Veränderungen des ehemaligen Lagergeländes gekommen ist.

Die Überreste des Lagers wurden in den frühen Nachkriegsjahren abgeräumt, Flächen wurden teils überbaut, größtenteils aber unter Pflug bzw. Ackerbau genommen. Nur der kleine, von Bäumen und Sträuchern bestandene und als heutiger Friedhof "Kriegsgräberstätte Aschendorfermoor" gekennzeichnete Teil des ehemaligen Lagergeländes bietet heute Raum für das Gedenken an die Opfer. Dabei wird die Bezeichnung  “Kriegsgräberstätte” den Umständen nur bedingt gerecht: dies mit Blick auf die Verbrechen und ihre Opfer einerseits, andererseits hinsichtlich der oft ungeklärten Grablagen auf solchen Friedhöfen [Ein weiteres Beispiel aus unseren Forschungskontexten bietet etwa die Kriegsgräberstätte Rurberg, auf der sowjetische Opfer der NS-Gewalt begraben liegen].





Die "Kriegsgräberstätte" im Bereich des ehemaligen Lagers II, so wird aus der Luftbildauswertung deutlich, unterlag seit ihrer Einrichtung ebenfalls mehrfacher Transformation. Der Friedhof wurde in mehreren Phasen errichtet und umgestaltet, wobei es offenbar auch zu nicht unbeträchtlichen Bodenaufschüttungen gekommen ist.

Keines der verfügbaren Luftbilder aus der Zeit nach April 1945 - das erste stammt aus dem Juni desselben Jahres - zeigt erkennbare Spuren möglicher Grablagen oder auch nur Hinweise, die auf mögliche Grablagen hindeuten.

Bei der Interpretation ist zu beachten, dass fotografische Luftaufnahmen nicht das eigentliche Gelände erfassen, sondern nur die aus der Luft sichtbaren, das Sonnenlicht reflektierenden Oberflächen. Details sind also je nach Wetterlage und Flughöhe sowie Qualität der Aufnahme sehr unterschiedlich differenziert erkennbar.

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